Gratis eBook - Gags schreibenAnmerkung: Meine kleine Serie zum Thema „Gagschreiben“ erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei den BesucherInnen dieses Blogs. Das freut mich natürlich. Gleichzeitig haben einige gemeint, dass eine Serie, aufgeteilt in viele kleine Beiträge, zu unübersichtlich für dieses Thema sei. Deshalb habe ich mich entschlossen ein eBook zu dem Thema zu schreiben, in dem ich alle Informationen aktualisiert, ergänzt und erweitert habe. Inzwischen habe ich das eBook „Gags schreiben – Comedy für TV & Radio, Bühne, Reden, Vorträge und Präsentationen“ fertiggestellt und als Gratis-Download zur Verfügung gestellt.

Das Buch kann in allen drei gängigen eBook-Formaten runtergeladen werden. Ich lasse die einzelnen Blogbeiträge zum Thema natürlich auch online. Die Anleitung zum Gagschreiben ist im Buch aber überarbeitet, auf letzen Stand gebracht und mit weiteren Tipps erweitert. Hier geht’s zum DOWNLOAD.

Eine Anleitung zum Gagschreiben? Kann es das geben? In den letzen Monaten habe ich in diesem Blog schon mehrere Beiträge zum Thema Gagschreiben veröffentlicht. Unter anderem zu den Themen Prämisse, Thema, Emotionalität und Pointe.

Viele KollegInnen wissen, dass ich sehr viele Bücher zum Thema Comedy besitze und tatsächlich auch gelesen habe (ja, wirklich wahr!). Deshalb werde ich oft gefragt, welches wohl das Beste für unseren Job, bzw. Gagschreiben und Comedyschreiben ist? Ganz ehrlich, das ist kaum zu beantworten. Meine Erfahrung war bisher, dass fast in jedem Buch Aspekte zum Thema Comedy zu finden sind, die einem erfolgreich weiterhelfen. Es gibt aber sicher Highlights und ein solches Highlight eines bestimmten Buches hat mir in den letzten beiden Jahren unheimlich geholfen, wenn es darum ging Gags für Moderationen, Comedy-Sets und auch mein erstes Soloprogramm zu schreiben: Step by Step to Stand-Up Comedy von Greg Dean.

Ein geniales Rezept – eine Anleitung zum Gagschreiben

Wie bei vielen dieser Bücher zum Thema Comedy gibt es leider nur eine englische Version und weil einige KollegInnen gemeint haben, dass ihre Englisch-Kenntnisse nicht gut genug sind, habe ich mir gedacht ich mache von den wichtigsten Tipps eine Übersetzung, bzw. Adaption, für uns im deutschsprachigen Raum.

In diesem ersten Beitrag geht es um eine Art Einführung zu einer Technik, die ich die 5 Schritte zu einem guten Gag nenne. In weiteren Blogbeiträgen werde ich dann immer Schritt für Schritt weiter schreiben, bis wir am Ende gemeinsam alle fünf Schritte gegangen sind.

Hier ist eine kurze Auflistung der Schritte. Ich werde mich dann mit jedem Schritt in einem eigenen Blogbeitrag beschäftigen.

Die fünf Schritte zum guten Gag:

1. Set-Up auswählen – Annahmen bzw. mögliche Stories auflisten.

2. Ziel-Annahme auswählen und den Konnektor identifizieren – Was im Set-Up hat mich dazu gebracht genau diese Annahme zu machen?

3. Neu-Intepretationen des Konnektors auflisten – Außer der ursprünglichen Annahme, was kann es noch bedeuten?

4. Neu-Interpretationen auswählen und zweite Annahme ausformulieren – In Bezug auf mein Set-Up, welche neue Story erklärt sich logisch aus meiner Neu-Interpretation?

5. Pointe, bzw. Punchline, schreiben, die die zweite Annahme, bzw. Story, auf den Punkt bringt – Was muss ich zusätzlich zum Set-Up kommunizieren um meine zweite Annahme klar zu machen?

Das klingt jetzt für den Anfang ein wenig kompliziert. Aber Schritt für Schritt wird alles am Ende einen Sinn ergeben und sobald man den Mechanismus verstanden hat wird das Gagschreiben und Comedyschreiben so viel leichter.

Zuerst einmal stellt sich die Frage, wie kann ich aus einem Statement wie z.B. »Hey, ich war heute früh schon joggen. Fünf Kilometer bin ich gelaufen.« einen guten Gag bauen? Scheint nicht einfach zu sein. Aber Gott sein Dank haben sich schon viele Comedians mit dem Problem „wo kommt jetzt der Gag her?“ beschäftigt und es gibt handwerkliche Tricks, um aus jedem Statement, oder besser gesagt Set-Up, einen Witz zu zaubern. Der Schlüssel ist es einfach sich selbst sinnvolle Fragen zu stellen. Zu oft bleiben kreative Köpfe an einer Stelle hängen und zermartern sich das Hirn mit wenig hilfreichen Fragen wie: »Was ist lustig? Wie wird das lustig?« Diese Fragen helfen nicht weiter. Im Gegenteil sie führen schnell zur kreativen Erschöpfung.

Fragen pflastern den Weg zum Gag schreiben

Sinnvolle Fragen hingegen bringen einen weiter. Fragen wie: »Warum war ich laufen? Wo war ich laufen? Bin ich freiwillig gelaufen? War jemand dabei?« Jede Frage zwingt uns eine Antwort zu geben. Genau diese Antworten führen uns weiter, geben uns neue Informationen und führen uns in eine kreative Richtung. Wirklich kreative Köpfe schaffen es diese Fragen schon im Unterbewusstsein zu stellen und merken dann oft nicht wie sie dorthin gekommen sind, wo sie landen. Aber bewusst Fragen stellen hilft und macht den Prozess nachvollziehbar und vor allem wiederholbar. Und schon sind wir bereit für den ersten Schritt auf den ich im nächsten Beitrag dieser Serie genauer eingehen.

Weitere Beiträge in dieser Serie