Humor liegt im DetailDie richtigen Bilder im Kopf ablaufen zu lassen oder zu projizieren, ist eine der effektivsten Techniken um Comedy zu finden. Viele Gags und Witze sind deshalb komisch, weil sie bei den ZuhörerInnen ein komisches, oft absurdes Bild im Kopf entstehen lassen. Und wenn dann noch ein Überraschungseffekt dazu kommt, kann man sich der Lacher sicher sein.

Gene Perret bringt in seinem Buch ein Beispiel:

„Mein Cousin ist leider gerade gestorben. Er war erst 19 Jahre alt. Er wurde von einer Biene gestochen – dem natürlichen Feind eines Hochseilartisten.“ – Emo Philips

Im ersten Moment denkt jeder natürlich an eine tödliche Bienenstichallergie. Aber am Ende kann man den armen Cousin sprichwörtlich sehen, wie er von dem Bienenstich am Hochseil aus der Balance gebracht wird.

Photoshop im Kopf!

Wie kommt man zu so einer komischen Visualisierung? Ganz einfach: Übung, Übung, Übung. Man nimmt persönliche Wahrnehmungen, Beobachtungen oder einfach nur Vorstellungen und Ideen und bearbeitet sie quasi mit einem virtuellen Bildbearbeitungsprogramm im Kopf. Dabei verändert man das mentale Bild, verzerrt es, verlegt es an einen anderen Ort, übertreibt es, macht es knalliger, bunter und einfach verrückter. Und wenn man dann das finale Bild im Kopf hat, also das, dass uns zum Staunen und Lachen bringt, dann sucht man die richtigen Worte für die beste und pointierteste Beschreibung.