Nonverbale Kommunukation: AugenkontaktWer erfolgreich reden möchte, muss auf sein Publikum kompetent, selbstsicher und sympathisch wirken – eine Möglichkeit: Augenkontakt. In einigen Blogbeiträgen habe ich schon geschrieben, dass der Redestil oft der entscheidende Faktor bei einem erfolgreichen Auftritt ist. Ob wir es wollen oder nicht, die meisten Menschen beurteilen uns nach der Art wie wir nonverbal kommunizieren. Ohne Zweifel ist Augenkontakt einer der wichtigsten Bausteine erfolgreicher nonverbaler Kommunikation.

Augenkontakt schon vor der Rede

Schon bevor deine Rede, deine Präsentation oder dein Vortrag beginnt, suche Kontakt mit deinen ZuhörerInnen. Je nach Ablauf bist du schon vor Redebeginn auf dem Podium, bzw. der Bühne, um z.B. Technik einzurichten oder weil es der Veranstalter so gewollt hat. Schon beim Eintreffen der ZuhörerInnen solltest du mit ihnen interagieren. Verstecke dich nicht in Unterlagen, hinter Programmheften oder einem Notebook-Bildschirm. Lächle die Menschen an, begrüße sie mit einem Kopfnicken, vielleicht komm von der Bühne und wechsle ein paar freundliche Worte und Blicke mit ihnen. Noch besser ist es, einfach schon vor der Rede sich unter das Publikum zu mischen und in freundlichen Dialogen ein gutes Gefühl für die BesucherInnen zu bekommen. Mit etwas Geschick kann man auf diese Weise gleich einige wohlgesonnene Verbündete finden.

Es geht los. In ein paar Sekunden bist du dran. Mit etwas Glück hat dich der Veranstalter oder Moderator gerade mit einer perfekten Einführung angekündigt und jetzt bist du dran. Geh zum Podium, bzw. dem Mikrofon. Bevor du loslegst mach einen Moment Pause. Atme ein und such dir die Gesichter, die du schon vorher kurz kennen gelernt hast. Blick ein oder zwei Menschen direkt an, lächle sie an, dann noch ein Blick in die Runde und starte mit deiner Rede. Bitte ohne genau jetzt wieder in Unterlagen zu schauen. Entweder trainiere den Anfang der Rede so gut, dass du ihn jederzeit ohne Unterlage perfekt hinbekommst, oder mach es dir einfach. Beginne mit einem Satz wie: »Ich freue mich sehr heute hier sein zu dürfen.« oder »Es ist mir wirklich eine Ehre hier heute vor ihnen sprechen zu dürfen.« Dein Lächeln, deine ehrliche Freude und dein Auftreten schon vor der Rede werden dir so zu einem fliegenden Start verhelfen.

Augenkontakt signalisiert Sicherheit und Kompetenz

Augenkontakt kommuniziert Selbstbewusstsein und Kompetenz. Er zeigt den ZuhörerInnen, dass du weißt wovon du sprichst. Dass du ein Experte oder Unterhalter bist, und sie ihr Kommen nicht bereuen werden. Augenkontakt zeigt, dass du nicht von deinem Manuskript oder Unterlagen abhängig bist. Dein Wissen und deine Botschaften sind in deinem Kopf. Du bist glaubwürdig. Mit gutem Augenkontakt verbindest du dich mit deinem Publikum nicht nur via Worten und Fakten sondern auch emotional.

In unserer Gesellschaft steht Augenkontakt für Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit. Viele Redewendungen können davon erzählen: »Sie mir in die Augen wenn du mit mir sprichst.«, »Augen sind das Fenster zur Seele.« oder »Ich konnte es von seinen Augen ablesen.« Obwohl Verhör- und Gestik-ExpertInnen inzwischen davon ausgehen, dass steter Augenkontakt oft eher ein Zeichen für Unwahrheit sind – denn der Lügner möchte der Erwartung, dass steter Augenkontakt ein Signal für Wahrheit ist entsprechen – ist er für die überwältigende Mehrheit der Menschen ein positives Signal. Sie nehmen einen Redner, der Augenkontakt herstellt und auch hält als selbstbewusst, ehrlich und kompetent wahr und beurteilen ihn nach dem Auftritt dann auch positiv. Und genau das ist der Eindruck, den jede Rednerin, jeder Redner, wecken und hinterlassen möchte.

Noch was zum Thema Augenkontakt: Augenkontakt mit dem ganzen Publikum? – Geht das?