Nonverbale KommunikationNeben den gut gewählten Worten, guter Recherche und brillanten Formulierungen ist die nonverbale Kommunikation ein entscheidender Baustein erfolgreicher Reden. Ob es und passt oder nicht, schlechte Gestik, nervöse Ticks und schlechte Körperhaltung schwächen nicht nur die Wirkung des gesprochenen Wortes, nein viel zu oft widersprechen sie ihm sogar und behindern die Übermittlung der Botschaft. Das Leben ist unfair und deshalb schlägt Stil die Fakten und Worte.

Nonverbale Kommunikation beeinflusst die ZuhörerInnen massiv

Umso wichtiger ist es, sich schon bei der Vorbereitung zu einer Rede oder einer Präsentation auf die höchst persönliche nonverbale Kommunikation des eigenen Redestils zu konzentrieren. Der Vorstand, der versucht ein erfolgreiches Jahr auf einer Pressekonferenz zu kommunizieren und dabei nie lächelt, monoton abliest und seine Abscheu für alle Arten des Journalismus körpersprachlich klar zum Ausdruck bringt tut seinem Unternehmen und seinem Status nichts Gutes. Mögen die Zahlen auch noch so gut sein, seine ZuhörerInnen werden das Gefühl nicht los, dass irgendwas nicht stimmt, dass er etwas zu verbergen hat und dann bei den anschließenden Fragen genau so reagieren. Jeder von uns würde nicht anders reagieren. Wenn uns ein Gesprächspartner durch verschränkte Arme, verweigerten Augenkontakt und abweisende Körperstellung zu verstehen gibt, was er von uns hält, ist völlig klar, dass wir mit zunehmender Aggression und Feindseligkeit reagieren. Ein Publikum verhält sich da nicht anders.

Nonverbale Kommunikation besteht aus:

  • Gesichtsausdruck
  • Augenkontakt
  • Körperhaltung
  • Gesten
  • Körperbewegungen

Große Teile unser aller nonverbalen Kommunikation können wir bewusst steuern und einsetzen. Das ist die gute Nachricht. Wir können daher viele Dinge leicht trainieren. Wann wir welche Geste einsetzen, wann wir lächeln und ob wir still stehen oder einen Schritt auf das Publikum zugehen. Wie müssen diese Dinge üben, wenn wir als Redner, Comedian oder Vortragender erfolgreich sein wollen. Wir leben in einer Zeit in der das auch immer einfacher wird. Jedes Handy, iPad oder Notebook kann als Videokamera genutzt werden. Wir können sogar über Video-Chat Freunde, bzw. Familie, bitten einem Probelauf zuzusehen.

Unbewusste nonverbale Kommunikation

Die schlechte Nachricht: einiges an nonverbaler Kommunikation passiert unbewusst. Für uns selbst oft gar nicht spürbar und für das Publikum nicht klar erkennbar. Und dennoch sind es genau solche unbewussten Gesten, Ticks und Signale, die unsere Botschaft entscheidend beeinträchtigen können. Aber, mit Übung, kann man selbst diese Teile der nonverbalen Kommunikation in den Griff bekommen. Aber dazu muss man sie erst entdecken und dann bewusst steuern. Ein weiteres schlagkräftiges Argument für Videoaufnahmen bei der Vorbereitung und natürlich auch beim Auftritt selbst.

Unbewusste nonverbale Kommunikation hat aber auch seine Vorteile. Denn auch das Publikum kann seine Reaktionen auf den Vortrag oder die Rede nur zum Teil bewusst steuern. Es liegt jetzt an dir als Redner die unbewussten Signale zu erkennen und dementsprechend zu agieren. An den Gesichtsausdrücken und der Körperhaltung kann man ziemlich exakt ablesen, ob die Botschaft ankommt oder der Großteil der Zuhörerinnen schon in den komatösen Tiefschlaf gekippt ist. Der Redner, der die Signale erkennt, sie richtig interpriert und dementsprechend bei seinem Vortrag reagiert, wird erfolgreich sein.

In den nächsten Wochen werde ich mich dann den verschiedenen Möglichkeiten der nonverbalen Kommunikation in weiteren Beiträgen widmen.