Jetzt ist es also endlich soweit. Die FDP in Deutschland verlangt, dass der Verkauf von Burgern und Pommes an unter 16-jährige verboten werden soll. Die Fetten unter uns machen das Gesundheitssystem einfach zu teuer. Wir müssen was tun. Lustig eigentlich, dass ausgerechnet Liberale hier für die Einschränkung persönlicher Freiheit eintreten anstatt einfach Burger, Cola oder Pommes mit höheren Abgaben zu belegen. Aber vielleicht haben die Liberalen ja doch etwas anderes im Sinn. Die Erschaffung eines weiteren völlig liberalisierten, weil illegalen, Drogenmarkts.

Bei mir gibt es im Moment keine Gefahr, dass ich zum Junky illegaler Drogen werde. Ich traue mich kaum ein Nasenspray zu verwenden, beim Schlucken von Pillen tu ich mir sehr schwer und wenn ich Spritzen auch nur auf Fotos oder im Fernsehen sehe, falle ich um. Sollte aber tatsächlich BigMac, Whopper und Hamburger Royal verboten werden, würde ich sofort zum Junky werden. Ich würde verzweifelt an Drogenumschlagplätzen herumlungern, um meinen Schuss BigMac mit Sauer-Cream zu bekommen. Ich wäre sofort bereit zum illegalen Burger-Dealer zu werden und viel Geld zu verdienen.

Der illegale Fast-Food-Drogen-Markt hätte überhaupt viele coole neue Innovationen zu bieten. Vorbei wären die Zeiten ausgemergelter und dürrer Junkies, die durch die U-Bahn torkeln. Die neuen Junkies wären gut genährt und hätten alle einen BMI von mindestens 30. Das hätte auch für die Polizei ungeheure Vorteile. Endlich wären die bisher agilen, schlanken Drogenabhängigen auch übergewichtige Normalfette mit Bluthochdruck und Kurzatmigkeit und damit nicht mehr schneller als der durchschnittlich gut genährte Beamte. Die Anzahl der erfolgreichen Verfolgungen und Festnahmen würde explodieren.

Die neuen Drogen wären nicht mehr so einfach unentdeckt zu schmuggeln und zu verkaufen. Ein Doppel-Cheeseburger aus der Jeans-Gesäßtasche wäre wohl nicht sehr appetitlich. Da müssten dann schon neue und kreative Transportwege gefunden werden. Und auch der unweigerlich typische Geruch von Ketchup und geheimer BicMac-Sauce würde jeden geheimen Deal in der U-Bahn auffliegen lassen. Auf der anderen Seite wären das endlich illegale Drogen, die man im Falle einer Polizeikontrolle ohne Bedenken schlucken könnte. Ein späterer Verkauf würde sich da aber sicher schwierig gestalten und wäre nur stark rabattiert möglich.

Auch die Versorgung von Drogenopfern nach dem letzten, goldenen und tödlichen Whopper wäre nicht mehr ganz so unangenehm. Da würden sie also liegen, in der U-Bahn-Toilette, übergewichtig, fett, mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht, dem 1-Liter-Becher Cola in der Hand und übersät mit Whopper- und BigMac-Schachteln. Aber zumindest ohne Spritze und Blut.

Also, je länger ich über den Vorschlag der FDP, Fast-Food zu verbieten und in den illegalen Handel abzudrängen, nachdenke, umso besser gefällt er mir. Vielleicht ist das doch gar keine so schlechte Idee?