Ich sage es jetzt einfach mal so raus. Auch wenn das wieder primitiv und heftig klingt: Ich habe mit der zunehmenden Kommerzialisierung des Scheißens ein großes Problem. Egal in welcher Stadt man unterwegs ist, es gibt für uns Menschen keine Möglichkeit mehr unsere Grundbedürfnisse zu erledigen ohne dafür heftig zur Kasse gebeten zu werden. Wir kennen es von Bahnhöfen, Autobahnraststätten (mehr oder weniger in Österreich) und zunehmend auch von Restaurants, Lokalen und Hotels.

Bitte nicht falsch verstehen. Ich spreche niemandem das Recht ab dafür Geld zu nehmen, noch dazu, wenn dafür die Qualität der Entleerungslocation sauber und schön ist. Was aber trotz Cash immer seltener der Fall ist. Ich verstehe auch den Versuch der strauchelnden Wirtschaft neue Einnahmequellen zu verschaffen bei denen die Nachfrage naturgegeben stetig ist und steigt. Unlängst war ich wieder in einem Burger King einer großen europäischen Innenstadt. Dort kommt man nur durch den vollautomatischen Schranken zur Toilette, nachdem man einen Euro gelöhnt hat. Ich muss zugeben, dass dieses Modell für Fast-Food-Restaurants absolut Sinn macht, denn die haben in den 20 Minuten in denen ich es beobachtet habe mit dem Klo mehr Deckungsbeitrag erwirtschaftet als mit allen Burgern die sie dort anbieten. Und daneben kurbeln sie mit der Qualität und Konsistenz ihres Essensangebot auch noch die Nachfrage nach passender Entsorgung an. Und das ohne, dass die Whopper und Big Mac auf ihrem Weg durch diesen ewigen Recycling-Kreislauf noch an Qualität verlieren würden.

Was mich aber wirklich auf die Palme bringt ist, dass uns bei dem Thema die Verfassung wieder mal völlig im Stich lässt. Wie kommt es, dass ich für jedes Geschäft – egal ob klein oder groß – bezahlen muss, während Hunde ihres immer gratis erledigen können und dürfen? Und vor allem auch egal wo. Für die ist so eine Stadt eine einzige große Erlebnistoilette. Im besten Fall muss der Hundesklave an der Leine das große Geschäft des Herrentieres in einem Plastiksackerl wegräumen, aber selbst die werden von der Stadt gratis gestellt. Ich bin auch bereit meine abgeseilte Wurst mit einem Plastiksackerl zu entsorgen, vor allem wenn ich sie z.B. direkt vor der Staatsoper hinterlassen würde. Aber ich möchte auch überall gratis und unbehelligt pissen dürfen, wie die Hunde in dieser Stadt. Ich habe diese ewige Menschendiskriminierung satt. Gleiches Recht für alle!