Das Leben ist Comedy. So ist es nun mal wenn man 47 Jahre alt ist. Man wird ein wenig paranoid was das Alter betrifft. Ich beobachte mit unglaublicher Akribie mich selbst, mein Umfeld und meine Umwelt auf der Suche nach Zeichen meines Alterns. Darunter fallen plötzlich auftretende, wieder verschwindende und unbekannte Schmerzen, zunehmende Schwerhörigkeit (allerdings selektiv, wenn meine Frau recht hat) und die Tatsache, dass ich die Brille abnehmen muss um SMS zu lesen und die Hilfe meiner Kinder brauche um die Seriennummern an elektronischen Geräten abzulesen.

Im Kopf altere ich nicht mit

Und dann gibt es Momente, die die scheinbar paranoide Angst vor dem Altern plötzlich und unerwartet real werden lassen. Vor ein paar Wochen haben uns Freunde mit ihrem acht Monate alten Baby in unserem Wochenendhaus in Niederösterreich besucht. Ich wurde von meiner Frau in den Ort hinunter geschickt, um alles mögliche einzukaufen. Als ich unten in den Supermarkt spaziere ruft mich meine Frau noch einmal an. Ich solle Windeln mitnehmen, denn die Freunde hatten scheinbar nicht genug für das Baby eingepackt. Ich also rein in den Supermarkt, geh zur ersten Mitarbeiterin die ich dort finden kann und frage – typisch Mann – nach. »Wo habt ihr denn die Windeln?«
Fragt sie zurück: »Babywindeln?«

Ein bitterer Moment mit Windeln

Wie bitte? Was soll ich sonst meinen? Und haben Supermärkte inzwischen überhaupt Erwachsenenwindeln? Und wenn, sehe ich schon so aus also ob ich solche Windeln brauchen würde? Gibt es denn im Markt eine Umkleidekabine in der ich sie probieren könnte? Das wäre ein Bild. Ich laufe in Socken, nur mit T-Shirt und Windel bekleidet, durch den UNIMARKT in Göstling an der Ybbs. Verzweifelt auf der Suche nach einem Spiegel und mit dem Hilferuf: »Habt ihr die auch in Größe 54?«

Und da behauptet meine Frau ich sei paranoid und verrückt!?