Hunde beim Militär. (Foto: www.heer.at)Wir ÖsterreicherInnen lieben unsere Hunde. Nicht erst seit einer von ihnen die Große Chance im ORF gewonnen hat. Wir alle wissen, Hunde sind nicht nur unserer Freunde, sondern vor allem auch unsere Helfer. Sie werden in allen möglichen Lebensbereichen eingesetzt, um uns Menschen zu helfen. So z.B. als Blindenhunde, als Rettungshunde oder auch als Kampfhunde auf neu eingeführten Fußgängerzonen.

Fliegende Hunde in Uniform

Unlängst wurde ich von einer LeserIn auf ein — für mich — völlig neues Einsatzgebiet für österreichischen Vierbeiner aufmerksam gemacht: dem Bundesheer (siehe Bild). Neben einer unglaublichen Marine und Luftwaffe verfügt Österreich auch über Fallschirmjäger mit kalter Schnauze. Wie Hundeführer Beach, das ist natürlich nur der Deckname des Majors (die deutsche Version Sandler ist nicht so gut angekommen), beschreibt, kann seinem Hund Duke, das ist der echte Name des Hundes, denn aus irgendeinem Grund haben die Hunde keine Decknamen, nichts erschüttern.

Aus mehr als 3.000 m Höhe und bei bis zu minus 30 Grad stürzt sich Duke aus dem Flugzeug und rast hinunter. »Wenn wir in der Luft sind, dann schaut Duke sich in aller Ruhe und ganz interessiert in der Gegend um«, erklärt Major Beach. (Diejenigen unter meinen LeserInnen, die mit dem Werk Per Anhalter durch die Galaxie und dessen Beschreibung des Unendlichen Unwahrscheinlichkeitsantriebs bzw. dessen Konsequenzen für einen Blauwahl bekannt sind, wissen warum.)

Jahrzehntelanges, professionelles Training

Natürlich hat es Jahre gebraucht, bis das österreichische Bundesheer die perfekten Trainings- und Ausbildungstechniken für ihre weltberühmte Hundetruppe entwickelt hatte. Bei den ersten Versuchen wurden die armen Viecherln einfach ohne Hundeführer aus dem Flugzeug geworfen. Es stellte sich aber relativ schnell heraus, dass es Hunden mit ihren Pfoten unmöglich ist, eine Reißleine zu ziehen. Nach mehreren Einschlägen von sehr interessiert blickenden Hunden, die mit knapp 200 km/h auf die Wr. Neustädter Fußgängerzone knallten, wurde schnell umgedacht.

Ab den späten 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hat das Bundesheer die, bis heute in Grundzügen noch verwendete Technik, entwickelt, mit jedem Hund auch einen Hundeführer aus dem Flugzeug zu werfen. Nach ein paar dutzend Testsprüngen ist man dann auch dazu übergegangen die jeweiligen menschlichen Soldaten mit ihren vierbeinigen Partnern per Gurten zu verbinden. Davor hatten die Hundeführer die Hunde einfach in ihren Armen gehalten, und so ist leider einigen Soldaten der Hund aus den Händen gerutscht.

Fite Truppe – sichere Landung

Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Truppe immer professioneller und agiler. Man lernte schnell, dass man für diese Art des Tandemsprungs auch wirklich fite Soldaten braucht, nachdem die ersten Kandidaten, alles traditionell agile österreichischen Vizeleutnants mit durchschnittlich 159 Kilogramm Lebendgewicht, zu einer echten Gefahr für die Hunde bei der Landung wurden.

Innovation aus Österreich

Und so können wir heute auf unsere fliegenden Hunde mit Recht stolz sein. Inzwischen hat Österreich den Spitzenrang, wenn es um fliegende Warmblüter geht. Seit einigen Wochen werden aus der Gegend rund um die Kaserne in Oggau im Burgenland — dem österreichischen Area 51 —, überraschende Einschläge von interessiert in die Gegend blickenden Haflingern, Katzen und Mastschweinen gemeldet.