PanikDu bist nicht allein. Die Furcht vor anderen Menschen sprechen, reden oder präsentieren zu müssen, ist für fast alle von uns eine alte Bekannte. Natürlich ist die Verunsicherung und Nervosität vor allem für nicht so erfahrene RednerInnen besonders belastend. Aber, es gibt ein paar Dinge die man tun kann, um diese irrationalen Ängste ein wenig unter Kontrolle zu bekommen und sich davon nicht völlig lähmen zu lassen.

Bevor ich zu den drei Tipps zur Furchtbewältigung komme, noch was Grundsätzliches. Der beste Weg um Verunsicherung, Nervosität und Panik zu überwinden, ist sich den Ängsten möglichst oft direkt zu stellen. Also möglichst oft vor anderen zu sprechen und Reden zu halten und so zu lernen damit routiniert und kontrolliert umzugehen. Wie SpitzensportlerInnen, die auch durch permanentes Training und viele Wettkämpfe lernen in Stresssituationen richtig, konzentriert und gut zu reagieren.

Drei Methoden gegen Lampenfieber

1. Sport vor dem Auftritt – Grundsätzlich ist Bewegung und Sport gut für uns. Wir alle wissen das. Aber Studien und Erfahrungen haben gezeigt, dass körperliche Betätigung vor einem großen Auftritt sehr hilfreich sein kann. Statt gleich nach dem Aufstehen und vor dem Frühstück beim Gedanken an die bevorstehende Rede oder Präsentation in Angst, Panik und hektische Last-minute-Vorbreitung zu versinken, ist es besser sich zu bewegen. Die Glückshormone anregen, den Geist ein wenig abzulenken und Energie zu tanken. Dabei geht es nicht darum eine brutale Trainingseinheit bis zur völligen Erschöpfung zu absolvieren. Es geht um erholsame Bewegung: Stretching, ein Spaziergang, Ergometer. Einfach nur aktiv werden. Selbst unmittelbar vor dem Auftritt ist ein wenig Bewegung ungeheuer hilfreich. Ein paar Dehnungen, ein wenig Schattenboxen und die passenden Atemübungen machen Geist und Körper bereit. Und sie lenken von negativen Gedanken und irrealen Ängsten ab.

2. Die ersten Worte müssen sitzen – Bei jedem Auftritt ist der Start einer der wichtigsten und schwersten Momente. Alles Mögliche geht im Kopf vor: Nervosität, Text, Publikumskontakt, Tontechnik, Atmung, etc. Deshalb sollte man die ersten drei Sätze der Rede 100-prozentig auswendig können. Man sollte den Beginn sprichwörtlich „im Schlaf“ draufhaben. Nicht nur muss man diese Sätze auswendig können, man muss sie auch vorab regelmäßig laut üben und trainiert haben. Das Ziel ist, dass der Beginn der Rede perfekt rüberkommt, selbst wenn man im Gedanken noch mit dem Zählen der anwesenden ZuhörerInnen oder anderen Dingen beschäftigt ist. Das Verblüffende am Lampenfieber ist, dass es so schnell weg ist, wie es gekommen ist. Wenn man die ersten drei Sätze erfolgreich hinter sich gebracht hat, dann funktioniert der Rest der Rede fast schon von selbst. Noch ein Hinweis: Diese drei ersten Sätze beinhalten nicht Floskeln wie: »Einen schönen guten Abend. Es freut mich, dass sie hier sind….« Nein, es geht um drei Sätze, die dir, dem Publikum und dem Raum Energie verleihen. Eine gutes Zitat, eine Anekdote, eine persönliche Geschichte, all das sind Elemente die dafür hervorragend geeignet sind.

3. Dialog statt Monolog – Die meisten von uns haben überhaupt kein Problem in vielen sozialen Situationen mit Menschen wunderbare Konversationen und Dialoge zu führen. Egal wie viele andere am Tisch oder auf der Couch sitzen oder um uns herum stehen. Da haben wir kein Lampenfieber und keine Ängste. Genau diese Tatsache können wir nützen, um auch Lampenfieber und Nervosität zu bekämpfen. Anstatt vor einem Monolog Angst zu haben und nervös zu sein, stell dir deinen Auftritt eher als eine Art Dialog mit dem Publikum vor. Versuche zu spüren, wie sich angenehme Unterhaltungen im Freundeskreis oder mit ArbeitskollegInnen für dich anfühlen. Dann nimm dieses Gefühl und beginne damit deine Rede. Erlaube dir Pausen, versuche Publikumsreaktionen zu spüren oder hole sie dir sogar. Versuche den Vortrag wie einen angenehme Konversation zu gestalten und plötzlich wirst du dich selbst dabei auch viel wohler fühlen.

Wenn du also das nächste mal vor einem großen Auftritt stehst und du spürst wie Lampenfieber und Nervosität zunehmen und zu lähmen scheinen, dann reagiere mit deinem persönlichem Antistress-Programm: Bewege den Körper um den Geist abzulenken und positive Energie zu tanken. Beherrsche den Beginn deiner Rede damit er perfekt kommt, egal was passieren mag und wie sehr du gedanklich abgelenkt und verunsichert bist. Betrachte deinen Auftritt nicht als Monolog, sondern freue dich auf eine angenehme Konversation und einen positiven Dialog mit dem Publikum. Und schon wird alles gut.