Redeangst muss nicht seinWieder einmal haben Experten erhoben, welche Ängste die Menschen am meisten beschäftigen. Und seit Jahrzehnten kommen sie dabei zu einem klaren Ergebnis. An der Spitze der internationalen Hitliste der Ängste ist und bleibt die Angst vor anderen Menschen sprechen zu müssen. Laut Untersuchungen leiden immerhin drei von vier Menschen unter dieser Form der Angst. Die Top 5 Ängste sind:

  1. Glossophobie: Die übertriebene oder irrationale Furcht vor dem Sprechen in der Öffentlichkeit oder Angst vor dem Redenhalten.
  2. Nekrohobie: Die Angst vor dem Tod.
  3. Arachnophobie: Die Angst vor Spinnen.
  4. Achluophobie: Die Angst vor Dunkelheit.
  5. Akrophobie: Die Höhenangst.

Keine Angst also, du bist mit deiner Angst nicht alleine. Die Glossophobie ist ja nicht nur die Angst vor öffentlichem Reden, sondern auch als Lampenfieber bekannt. Und selbst erfahrene Superstars leiden oft unter massiven Lampenfieber-Attacken.

Im täglichen Leben kein Problem

Faszinierend ist die allgemeine Panik vor anderen Menschen sprechen zu müssen überhaupt erst, wenn man überlegt, dass wir in unserem privaten Sozialleben von dieser Angst völlig befreit sind. Kaum einer von uns hat Probleme den eigenen (oder sogar fremden) Kindern Predigten zu halten oder im Freundeskreis bzw. Familienkreis Geschichten zu erzählen. Wobei die engsten Verwandten und FreundInnen oft viel brutalere KritikerInnen sind und sein können, als jedes Publikum aus Menschen die man nicht kennt.

Ein paar Zahlen? Durchschnittlich spucken wir alle jeden Tag ca. 16.000 Worte aus. Laut einem Experiment an der Universität von Arizona kommen Frauen täglich 16.215 Worte über die Lippen, während Männer mit 15.669 Worten pro Tag auskommen. Wie genau dieses Experiment abgelaufen ist will ich mir gar nicht vorstellen? Also so stark kann die Angst vor dem Reden gar nicht sein. Sie hat eigentlich nur mit den Rahmenbedingungen zu tun, die unser Reden begleiten. Wenn also vier FreundInnen am Tisch kein Problem sind, warum sollten es fünf Leute im Besprechungszimmer sein?

16.000 mal kein Problem

Der erste Schritt die Redeangst und das Lampenfieber zu überwinden, ist sich  selbst bewusst zu machen, dass man jeden Tag 16.000 Worte erfolgreich kommuniziert — völlig ohne Angst. Es gibt also keinen Grund in Panik zu verfallen. Betrachte das Publikum als

deine Freunde und dann freue dich, dass sie dir zuhören. Gleichzeitig sei dir bewusst dass auch drei Viertel deiner ZuhörerInnen Angst vor öffentlichem Reden haben, daher dein Lampenfieber gut nachfühlen können und dir schon  Respekt zollen, weil du den Mut hast zu sprechen. All das, sollte dir Angst und Nervosität nehmen. Und dann gibt es auch noch ein paar wunderbare Tricks und Übungen um das Lampenfieber in den Griff zu bekommen. Und schon bist auf einem gute Weg die Größte der fünf verbreitetsten Ängste zu überkommen.