Barbie der Linken

Der Wahnsinn geht weiter. Die Wurzel aller Verhetzung und Diskriminierung scheint in jüngster Zeit immer mehr bei Spielzeug zu finden zu sein. Nach LEGO (LEGO STAR WARS rassistisch? Geht’s noch?) erwischt es nun Barbie, die erste Lebensabschnittsspartnerin meines Big Jims (sie hat ihn dann für den Action Man verlassen. Das war ca. 1976. Übrigens beschloss mein Big Jim damals schwul zu werden und begann eine Affäre mit Ken um Barbie zu ärgern.) Egal, Barbie fängt sich gerade eine harte Linke in Berlin ein.

Worum geht's? Mitte Mai soll am Berliner Alexanderplatz auf 2.500 Quadratmetern eine lebensgroße Puppenvilla Barbie-Dreamhouse eröffnet werden. Nach Berlin soll die Anlage auf Europa-Tournee gehen. Aber nicht wenn es nach der Facebook-Gruppe Occupy Barbie geht.

Barbie – Achse des bösen Rollenbilds

Die Linken (ja, die Partei) protestieren. Das Barbie-Haus vermittle jungen Mädchen ein völlig falsches Lebensbild. Es ginge nur um Kochen, Kinder, Schminken und Singen, empören sich VertreterInnen dieser obskuren Partei. Wer sich übrigens für das von der Linken gewünschte Lebensbild interessiert, kann das auch gleich in Berlin machen. Diverse Ausstellungen, Gedenkstätten und Mahnstellen erinnern daran.

Ein heiliger Ort?

Was glauben die Linken eigentlich, das sich im Barbie-Haus abspielen wird? Gehen auf der einen Seite Horden von selbstbewussten, selbsbestimmten, rebellischen und revolutionären 6-12jährigen Cindys, Jennifers, Carolines, Gesines und Emmas rein und kommen als geläuterte Mutterordenträgerinnen wieder raus? Wird das Barbie-Haus zu einem Ort nahezu religiöser und konservativer Offenbarung und Erweckung? Das wäre wohl wirklich ein Wunder. Was Generationen von konservativen Erziehungsberechtigten, KirchenvertreterInnen und konservativen Parteien nicht gelungen ist wird, eine als Plastikhaus getarnte, Zeltlandschaft schaffen. Die Erschaffung von tausenden Mädchen, die ihre Lebenserfüllung nur mehr durch gutes Kochen, gutes Aussehen, gutes Familienleben und eine asexuelle, monogame Beziehung mit einem entmannten Ken finden können. Na wenn da nicht innerhalb kürzester Zeit der Papst das Barbie-Haus zu einer heiligen Stätte erklärt, dann nennt mich einen Ketzer.

Djihad gegen Patchwork

Und selbst wenn diese Apokalypse tatsächlich eintreten sollte, was wäre so schlimm dran? Habe ich was verpasst, oder sind liebende, fürsorgliche Mütter die neuen Nazis? Jeder soll sein Leben leben wie er oder sie es will. Was ist da so schlimm dran. Müssen Frauen, aber auch natürlich Männer, die nicht an Patchwork-Paradiese mit saisonal ausgetauschten Papas und Mamas glauben, sofort ins Umerziehungslager gesperrt werden? Halt, ich nehme das zurück. Das war jetzt polemisch. Das wäre fast so als würde ich Spielzeughersteller angreifen, weil Toleranz, echte politische Auseinandersetzung und Arbeit einfach mühsamer sind als eine Facebook-Gruppe gegen Barbie.

Lang lebe die Polemik

Auf der anderen Seite…Parteien und PolitikerInnen sind ja die fleischgewordene Polemik. So gesehen müsste man auf ihre polemischen Attacken mit noch härterer Polemik reagieren. Zugegeben, politisch nicht korrekt und unfair, aber viel unterhaltsamer. Hinterfragen wir doch mal welches Rollenbild der Frau die Linke in Deutschland denn gerade vorlebt? Die Paradelinke, und aus keiner TV-Show mehr wegzudenkende, Super-Linke ist Sarah Wagenknecht. Welches Rollenbild lebt sie denn vor. Sie lebt von ihrem Ehemann getrennt mit einem 30 Jahre älteren Mann, der auch von seiner Ehefrau getrennt lebt, zusammen. Wie kann denn das sein?

Sarah – Verona der Linken

Nun, der 30 Jahre ältere Mann ist Oskar Lafontaine. Jetzt müssen wir mal realistisch sein. Oskar ist kein George Clooney, kein Antonio Banderas oder zumindest Sean Connery, wenn es ums Aussehen geht. Also das kann es nicht sein. Natürlich könnte es sein, dass Oskar der beste Liebhaber der Welt ist, und Sarah bei ihm auf eine Art Erfüllung gefunden hat, die uns andere Männer vor Neid erblassen lässt. Könnte sein. Aber um der Polemik willen sage ich mal: »Glaub ich nicht!« Also was ist es dann, dass einen 30 Jahre älteren Mann so attraktiv macht? Na was? Macht, Geld, Beziehungen und Netzwerk. Hätte ich auch eine dieser Eigenschaften, wäre ich auch bei Frauen, die 20-30 Jahre jünger als ich sind, ein begehrtes Beutetier.

Zurück zu Barbie. Ich verstehe, dass man das von Barbie verkörperte Frauenbild nicht gut heißen muss. Aber ganz ehrlich, das Frauenbild der prominentesten, öffentlich am meisten präsenten und polemischsten Vorzeigelinke ist doch in Wahrheit auch schon Jahrhunderte alt und vor allem in konservativen Kreisen fast alltäglich. Die junge Frau, die ihren scheinbar kleinformatigen Ehemann verlässt und sich einen alten verheirateten Deppen mit Geld, Macht und Einfluss angelt, um sich selbst zu erhöhen. Hey, das ist ein Rollenbild mit dem ich als alter Chauvi leben kann. Hätte ich doch nur Geld, Macht und Freunde.