Wie muss man ich das zu Hause bei Managern von Banken vorstellen? Manchmal wäre ich schon gerne die sprichwörtliche Fliege an der Wand oder einfach nur eine Micro-Webkamera. Kann es sein, dass Hypo Alpe Adria-Chef Kranebitter eines Morgens beim Zähne-putzen in den Spiegel geschaut hat: »Verdammt, da war doch was?« Oder ist der Hypo Alpe Adria Aufsichtsratschef Ditz mit dem Wall Street Journal am iPad am Klo gesessen: »Irgendwas fehlt noch?« Und haben sie dann plötzlich beide ausgerufen: »Ich hab’s, wir brauchen ja noch die 2,2 Milliarden Euro die jetzt plötzlich fehlen!«
Aber man kann den Leute ja keinen Vorwurf machen. Niemand konnte aus den bisherigen Erfahrungen mit der Hypo Alpe Adria rechnen, dass völlig unvorhersehbare Komplikationen auftauchen. Wer konnte ahnen, dass der Verkauf von Teilbanken und Unternehmen im Moment schwierig ist? Ja und auch die Wirtschaftslage in Südosteuropa hat sich verschlechtert?! Wie war denn das möglich? Bankmanager sind doch nicht das Orakel von Delphi und in den letzten Jahren gab es da auch gar keine Anzeichen dafür.
Brauchen Banken echtes Geld?
Und dann kommen auch noch diese Bankenaufseher und verlangen, dass eine Bank echtes Geld hat. Was soll das jetzt plötzlich. Das war noch nie nötig. Das sind ja Weicheier, die mit dem realen Bankgeschäft nichts zu tun haben. Bisher war das mit dem echten Geld doch echt auch kein Thema. Wenn eine Bank Eigenkapital gebraucht hat, dann hat der Vorstand bei Astro-TV angerufen, nur bei der Quick-Runde mit nur einer Frage, und hat das Medium befragt: »Was geht heute?« Die 47-jährige ehemalige Fleischfachverkäuferin Helga Kopp, heute als Marimba mit den Schnappskarten der Weisheit bekannt, hat dann z.b. »18« gesagt.
Mit dieser Zahl ist der Vorstand ins Steering Commitee for Strategic Cash Funds Bullshiting gegangen und hat eine Studie beauftragt, ob es sich bei »18« um eine Eigenkapitalquote von 18 Pozent, oder 18 Milliarden, oder um das Durchschnitts-Alter der Event-Hostessen beim letzten Champagnerempfang handelt? Nach einer Bewertung der Lage durch das Steering Commitee wurde ein erfahrener Mitarbeiter des Unterenmens Price Waterhouse Lehman Lemons beauftragt eine endgültige Entscheidung zu treffen. Dazu wurde Jimmy, der einäugige Schimpanse, aus New York eingeflogen, der mit einem gekonnten Dart-Wurf klar gestellt hat, dass die Hypo Alpe Adria eine Eigenkapitalquote von 18 Prozent bei Cash-Reserven von 48 Milliarden Euro hat.
2,2 Milliarden um Banken und Jimmy den Schimpansen zu retten
Mit diesem fachlich fundierten Urteil ist die Bank dann zur Politik gegangen, die uns Steuerzahlern dann versichert hat, dass es für uns am Ende ein gutes Geschäft sein wird die Playstation unseres Sohnes zu verkaufen um damit den Bankenstandort Österreich, Marimba mit den weisen Schnappskarten und Jimmy abzusichern. Und wenn wir die 2,2 Milliarden jetzt auch noch stemmen, dann wird Jimmy bei der nächsten Bewertung sogar sein letztes Auge mit einer Augenklappe abdecken, wenn der Dart-Pfeil zur Bewertung geworfen werden muss.