Comedy Schreiber on Tour

Wie wird man Comedy Schreiber? Diese Frage taucht immer wieder in den Web-Statistiken meines Blogs auf. Immer öfter erreichen UserInnen meine Seite, nachdem sie diese Frage bei Google eingegeben haben. Freut mich natürlich und ich hoffe, dass jene, die so auf Niko’s Comedy Blog landen, auch ein paar hilfreiche Beiträge finden. Aber mir ist aufgefallen, dass ich bisher noch keinen Beitrag online habe, der sich mit dieser Frage grundsätzlich beschäftigt. Gut, jetzt also ein Versuch dies zu tun.

Executive Summary (Kurzfassung für die, die nicht so viel Zeit haben):

Wie wird man also Comedy Schreiber bzw. Autor?

  • einfach machen.
  • täglich schreiben und arbeiten.
  • llesen, surfen, schauen und von anderen lernen.
  • veröffentlichen, zeigen, spielen.
  • schreiben, schreiben, schreiben.

Harte, tägliche Arbeit

Wie wird man Comedy Schreiber, bzw. Autor? Wie so oft, gibt es eine ganz einfache Antwort, die aber dann gar nicht so einfach umzusetzen ist. Meine ersten Antwort wäre: Mach es einfach! Setz dich hin, notiere Ideen, Gedanken, Erlebnisse, etc. – schreibe und schreibe. Klingt einfach, ist es aber nicht. Denn wenn du wirklich erfolgreich schreiben willst, dann liegt es plötzlich wirklich an Dir selbst und an deiner eigenen Disziplin regelmäßig zu arbeiten. Keine Bürozeiten, kein Chef und kein Projektplan, der dich unter Konsequenzen zwingt tatsächlich jeden Tag zu schreiben. Aber in einem Punkt sind sich alle erfolgreichen Comedians und Comedy Schreiber weltweit einig. Nur regelmäßiges Schreiben ermöglicht es dir überhaupt besser zu werden und vielleicht einmal erfolgreich zu sein. Es reicht nicht irgendwo zu sitzen und auf die Inspiration und den brillanten Einfall zu warten. Man muss und kann gutes Material erzwingen, oder besser ausgedrückt, erarbeiten. Wer dazu nicht täglich bereit ist hat in dieser Branche keine Chance. Es gibt tausende, die davon träumen es im Bereich Comedy zu schaffen und statistisch kann man sicher sein, dass zumindest einige hundert daran auch täglich und unter großen Opfern arbeiten. Will man dabei sein, muss man selbst mindestens die gleichen Opfer bringen.

Wie kann man lernen?

Schreiben, Bücher lesen, Comedy schauen, Shows besuchen, mit KollegInnen sprechen, Comedy lesen, Blog von Niko lesen (8-))… Es gibt viele Möglichkeiten das Handwerk zu lernen. Überhaupt heute, wo die Antwort zu jeder Frage nur eine Google-Suchanfrage entfernt ist. Es gibt unzählige Bücher, die sich mit dem Thema „kreatives Schreiben“ auseinander setzen. Oder z.B. auch Webseiten und Blogs wie dieser hier, wo immer wieder Anregungen und Methoden beschrieben werden, die es einem leichter machen die brillante Idee oder den grandiosen Gag zu schreiben. Und wer nicht gerne alleine und einsam sein möchte, der findet auch viele interessante Angebote für Workshops und Seminare zu den Themen Comedy, Impro, kreativ Schreiben im Web. Oft ist es schon das Kennenlernen anderer KollegInnen, das gemeinsam Arbeiten an Texten und Ideen und die Erfahrungen der anderen TeilnehmerInnen, die es wert machen so einen Workshop zu besuchen. Aber, und das muss auch gesagt werden, nach dem Workshop ist man wieder auf sich und die eigene Disziplin angewiesen. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Fähigkeit das Gelernte und Erfahrene wieder im täglichen Arbeiten umzusetzen und anzuwenden.

Von den Besten lernen

Und von den Besten lernen. DVDs besorgen, im Web schauen, CDs hören, Texte lesen, TV schauen, Radio hören. Überall gibt es Comedy. Von allen und jedem kann man lernen. Alles was man tun muss ist Zeit zu investieren sich erfolgreiche Comedy anzusehen und davon zu lernen. Es gibt gute Gründe, warum manchen Comedians Hunderttausende DVDs verkaufen und die Gründe sind immer auch auf der DVD zu sehen. Man muss nur aufmerksam zusehen, beobachten und lernen.

Publizieren, veröffentlichen, publizieren!

Und dann hat man ihn endlich. Den Hammergag, die wahnsinnig komische Geschichte, den großartigen Sketch. Was jetzt? Keiner will ihn sehen, lesen oder hören. Ich habe keine Publikum. Ganz falsch. Wir leben in einer Zeit, in der wir immer Publikum haben, wenn wir es wollen. Während wir früher Texte, Cartoons, Videos an Redakteure per Post schickten, mit der Hoffnung, dass diese sie nicht gleich direkt in der Rundablage versenken, können wir heute immer und jederzeit publizieren. Lang lebe das Internet, Facebook, Twitter, YouTube, etc.! Wie geil ist das denn? Jeder kann jederzeit die Früchte seiner/ihrer Kreativität hinaus in die Welt schicken. Und das Beste an der Sache ist: man bekommt sofort direktes Feedback. Man kann sehen wie oft Sachen angesehen und bewertet werden. Man kann sehen, ob andere bereit sind die veröffentlichten Sachen an FreundInnen weiter zu verteilen. Man kann sehen, ob die Welt auf die eigenen grandiosen Konzepte, Ideen und Geschichten gewartet hat, oder eben auch nicht. Also, nicht jammern dass man kein Publikum hat, nein, rausgehen und sich sein Publikum und seine Fans erarbeiten. Und wenn man dazu bereit ist, kann man dem Publikum sogar die Möglichkeit geben zu kommentieren und seine Meinung kund zu tun. Schon lernt man die nächste Lektion, die in diesem Geschäft ungeheuer wichtig ist: man muss hart im Nehmen sein.

Nicht zu schnell aufgeben!

Wer Comedy schreibt und publiziert muss fähig sein einstecken zu können. Klar gibt es auch Lob und Komplimente, aber gerade im Internet sind meist die am lautesten, die keine Komplimente zu verteilen haben. Aber das ist ok. Denn zumindest haben sie schon Zeit geopfert um dein Material zu lesen, zu hören oder zu sehen. Immerhin berührt es sie so sehr, dass sie nicht umhin kommen ihren Senf abzulassen. Auch eine Reaktion. Interessanterweise sind dann solche Kommentare und Reaktionen oft auch eine wunderbare Quelle für neue Ideen und Comedy. Je mehr Reaktionen, desto mehr Publikum hat man erreicht. Und das ist das einzige, das zählt.

Wie wird man also Comedy Schreiber? Just do it!