Jetzt kommt wieder einmal etwas völlig Offensichtliches: wer Comedy schreiben möchte, sollte mit Worten nicht auf Kriegsfuß stehen. Ja, eh klar. Und trotzdem sollte man auch über dieses Thema nachdenken. Humor wird eben oft in Worten ausgedrückt und daher ist es auch völlig klar, dass ein Comedian gut mit ihnen umgehen können muss. Wortgewandtheit sollte für einen Humoristen, Comedian und Satiriker eine Selbstverständlichkeit sein. Dabei geht es aber nicht nur um den kreativen Prozess, also das Erfinden und Schreiben von Texten.

Ein sicherer Instinkt für Comedy-taugliche Wörter

Gute Comedy-Autoren entwickeln auch ein besonderes Gehör, eine Art Instinkt, für Wörter und Redewendungen, die sich für Gags anbieten. Viele führen sogar Listen von Wörtern, Gesprächsfetzen und Begriffen, die sie später dann in Witze und Gags einbauen. Worte, die phonetische einfach lustig klingen, Sprüche, die sie z.B. auf eienr Party, in einem Seminar oder auf dem Fußballplatz aufgeschnappt haben. Ausdrücke und Redewendungen, die plötzlich hohe Popularität bekommen, weil sie z.B. Teil der einer neuen Jugendsprache, oder einer populären Werbekampagne oder auch nur nervende Leerformeln von Politikern sind.

„Ich praktiziere ’safe‘ Sex. Ich verwende einen Airbag.“ – Garry Schandling

Ein Wort – viele Bedeutungen

Jedes Wort kann je nach Zusammenhang oder Textumfeld verschiedene Bedeutungen haben. Populäre Sprüche in der falschen oder richtigen Situation ausgesprochen können für absurde Situationen sorgen. Die Kunst ist die Komik eines bestimmten Ausdrucks gleich zu erfassen. Die vielen möglichen Interpretationen schnell zu erkennen und im Kopf durchzuspielen. Dasist die wahre Kunst, wenn es um Comedy geht. Es ist die Fähigkeit, die Chance auf einen Gag nicht ungenutzt vorbei gehen zu lassen.