Der Schluss einer RedeNachdem ich in einem früheren Beitrag über den ersten Teil eines Redeendes. die Zusammenfassung, geschrieben habe, kommen wir nun zum zweiten Teil. Und zwar zu jenem Teil, der dann tatsächlich das Ende der Rede sein muss: dem Schluss.

Der Schluss muss wirklich der Schluss sein

Wie schon erwähnt, muss der Schluss einer Rede tatsächlich auch der Schluss sein. Nach den letzten Worten kommt hoffentlich nur mehr der Applaus des Publikums und vielleicht noch der Moderator. Der Redner selbst spricht nicht mehr. Frage- und Antwort-Spielchen gibt, es wenn überhaupt, nur nach der Zusammenfassung. Danach kommt der endgültige Schluss der Rede. Wichtig, bevor man tatsächlich zum Schluss einer Rede kommt, soll man dem Publikum diesen auch ankündigen. Es ist gut die ZuhörerInnen inhaltlich zu überraschen, aber dass jetzt wirklich Schluss ist, sollte nicht die Überraschung sein. Ich habe Vorträge erlebt, bei denen der Redner plötzlich aufhörte zu sprechen und keiner im Publikum war sich jetzt sicher, ob er nicht nur den Faden verloren, eine Pause macht oder sein Geist seinen Körper verlassen hat. So darf es nicht sein. Ein Schluss, der nicht ein Höhepunkt ist, sollte den ZuhörerInnen nicht zugemutet werden. Um das Publikum vorzubereiten gibt es genug passende Formulierungen:

  • Und nun muss ich zum Schluss kommen…

  • Bevor wir uns jetzt dem Bufffet zuwenden…

  • Bevor ich sie nun wieder verlasse…

  • Zu guter Letzt möchte ich…

  • ….

Das Publikum merkt sich den Anfang und den Schluss

Die wichtigste Regel bei öffentlichen Auftritten und Reden ist: die ZuhörerInnen werden sich an das Erste und das Letzte erinnern, das sie von dir, dem Redner, hören. Deswegen ist nicht nur ein kreativer und einprägsamer Anfang einer Rede wichtig, sondern vor allem auch ein großartiger Schluss. In vielen Fällen erinnern sich die Menschen nach einer Rede nur an den Schluss. Der Schluss einer Rede sollte deshalb nicht nur brillant formuliert, sondern auch oft geübt werden. Um dann im entscheidenden Moment das Publikum auch wirklich zu beeindrucken. Und natürlich gibt es auch für das Ende bewährte Techniken, die man nutzen kann. Hier sind ein paar Beispiele:

  • Aufruf zur Aktion
    Den ZuhörerInnen ans Herz zu legen zu spenden, zu reagieren, auf Facebook zu Liken, etc. Eine Aufforderung zur Aktion vergisst man nicht so leicht.

  • Eine Herausforderung aussprechen
    Das Publikum herauszufordern ist auch ein wirksames Instrument: „Und nun fordere ich sie heraus mit dieser Methode bis zum nächsten Sommer 10 Kilo zu verlieren!“ – „Wenn sie das nächste Mal am Fußballplatz sind, applaudieren sie auch einmal dem Gegner. Versuchen sie es“!…

  • Humor
    Wie immer, ist auch am Ende einer Rede guter Humor ein perfektes Mittel um in Erinnerung zu bleiben. Ein guter Witz, eine witzige Beobachtung oder auch Anekdote steigert die Chance im Gedächtnis zu bleiben.

  • Ein Zitat oder eine Geschichte
    Dabei verhält es sich ähnlich wie mit gutem Humor. Ein passendes Zitat einer berühmten Persönlichkeit oder eine Geschichte, die die Botschaft der Rede noch einmal plastisch vor Augen führt, kann auch erfolgreich sein.

  • Recall des Beginns der Rede
    Ein Recall ist nichts anderes als eine kluge Referenz zum Beginn der Rede. Wenn man am Schluss wieder elegant den Beginn der Rede aufgreift und einbaut, dann werden sich die ZuhörerInnen an beide gut erinnern. Allein wenn es gelingt den Titel des Vortrags geschickt in den Schluss zu integrieren, hat man einen wichtigen Baustein für eine erfolgreiche Rede gelegt. Danach: einfach aufhören zu sprechen. Die Menschen ansehen und einfach den Applaus genießen. Und alle sind glücklich.