Und wieder kommen wir zu einer praktischen Comedy-Übung, die uns Gene Perret in seinem Buch The New Writing Comedy Step by Step vorschlägt. In einem ersten Schritt machst du eine Liste mit zehn Adjektiven, als beschreibenden Wörtern, die du beim Humor-Schreiben verwenden möchtest. Es sollten ganz einfach und normale Wörter sein. Dazu solltest du kaum Zeit brauchen.

Was assoziierst du mit dem Wort?

Im zweiten Schritt suchst du dir zu deinen Adjektiven eine neue Gruppe von Wörtern, die die ursprünglichen Worte beschreiben, implizieren oder symbolisieren.

Als Beispiel können wir z.B. das Wort „rot“ nehmen. Andere Worte mit denen wir „rot“ assoziieren, oder die „rot“ symbolisieren können z.B. sein:

  • Blut

  • Kommunismus

  • Liebe

  • Indianer

  • Morgensonne

  • Tomate

  • Wut

  • Stoptafel

  • Ampel

  • Nord Korea

Sinn der Übung ist es, die Beziehung zwischen verschiedenen Wörtern zu entdecken und sie zum Texten zu nutzen. Die neue Wörter kann man dann oft in einem Gag als Ersatzwort für das ursprüngliche Wort nutzen. Damit wird ein Gag weniger offensichtlich. Oft sind Witze einfach zu durchschaubar und direkt. Sie können aber meist einfach verbessert werden, in dem man ein Wort oder eine Redewendung einsetzt, die das Offensichtliche eher impliziert, bzw. indirekt ausdrückt, als es direkt anzusprechen.

Wortspiel ersetzt das Offensichtliche

Die besten Gags sind die, bei denen eine Witz oder die Punchline gar nicht sprichwörtlich ausgesprochen wird, sondern durch clevere Wortspiele ein klares Bild im Kopf der ZuhörerInnen erzeugt wird. Oft wird eine amüsante Geschichte so zu einem guten Bühnengag.

Immer wieder ersetzt ein Symbol die direkte Bedeutung der Worte. Hier ein kleines Beispiel mit dem Wort „weiß“.

Angenommen ein Freund kommt zu einer Party von uns komplett weiß angezogen. Hier ist eine mögliche Beschreibung für ihn.

»Wenn ich dir eine Karotte an die Nase stecke und einen Besen unter den Arm klemme würdest du dich dann für die Kinder in den Garten stellen?«

Jeder versteht, dass der Freund so weiß angezogen ist, dass man ihn für einen Schneemann halten könnte. Direkt ausgesprochen wurde das Wort „Schneemann“ oder auch „weiß“ dabei nie.