So oft habe ich diesen Satz schon gehört. Egal ob es um eine neue Idee, eine Rede, eine Email, einen Foren- oder Blog-Beitrag geht. Aber, ich habe eigentlich noch nie einen Menschen getroffen, der nicht auch lustig sein kann. Klar, manche verstecken ihren Humor besser als sich ein US-Tarnkappenbomber vor Radar verbirgt, aber am Ende ist immer Humor vorhanden.

Ich bin nicht lustig oder die Angst zu scheitern

Und wenn Menschen sich dann an ein Projekt machen bei dem sie lustig und humorvoll sein sollen, übermannt sie die Furcht zu scheitern. Und dann kommt die so angenehme Ausrede: »Ich bin einfach nicht lustig.« Na klar, dann brauche ich auch gar nicht weiter machen. Lasse ich es eben.

Dabei ist das gar nicht so schwer. So wie alle Dinge im Leben, kann man auch „lustig sein“ lernen. Man muss nur ein paar Werkzeuge und Tricks kennen, um den eigenen Humor aus seinem so angenehmen Versteck zu locken. Das Schöne ist, es gibt die Werkzeuge und jeder kann sie frei verwenden. Und im Gegensatz zu Motorsägen sind sie auch in der Bedienung einfach, leise und ungefährlich.

Es ist nicht so schwer lustig zu sein

Um kreativ und lustig zu sein, muss man sich selbst einmal in die richtige geistige Verfassung bringen. Und das ist einfacher als man denkt. Probier einfach einmal diese Übung. Stelle dir zwei runde Sitzpolster vor. Diese flachen Dinger, die man auf Barhocker oder Gartensessel legt. Was könnten diese Dinge sein, wenn sie nicht gerade Sitzpolster sind? Für fünf Minuten lass deiner Fantasie freien Lauf. Egal ob die Ideen lustig, verrückt, völlig übertrieben oder absurd sind. Schreibe so viele Dinge wie möglich auf, die dir dazu einfallen.

Bei dieser Liste könnten z.B. folgende Ideen dabei sein: Die Sitzpölster/Der Sitzpolster könnte/n auch…

  • Augenklappe für Zyklopen
  • Wattepad für Riesenpickel
  • Frisbees für Ungeschickte
  • Lautlose Reifen für Tarnkappenfahrzeug
  • Viagra Supersize

…sein

So einfach ist es die eigene Fantasie anzuregen. Ud das geht mit jedem Gegenstand der um uns herum ist. Aschenbecher, Gläser, Tennisball, Sandsack, etc. es gibt keine Grenze. Das Faszinierende ist, dass jeder Mensch ganz eigene Ideen hat und man auch noch schnell merkt, dass solche Listen länger und länger werden können. Obwohl man zuerst gar nicht glauben kann, dass es da viele Möglichkeiten gibt.

Aber die Überwindung dieser scheinbaren Grenzen (Was kann es da schon geben? Da wird mir nicht viel einfallen!) ist die großartige Erfahrung einer solchen Übung. Mit ganz wenig Aufwand und jedem beliebigen Ding dieser Erde können wir unsere eingebildeten Schranken ganz schnell hinter uns lassen. Um komisch oder lustig zu schreiben muss man zuerst einmal komisch und lustig denken. Mach es einfach.

Was wäre wenn…die Welt völlig anders wäre?

Eine zweite einfache Übung, die dich auch sofort in eine verrückte Gedankenwelt voller Kreativität katapultiert ist folgende. Stell dir einfach die Frage: »Was wäre wenn…?« Nimm Dinge aus dem alltäglichen Leben, bringe sie in völlig neue und überraschende Zusammenhänge. Der „schräge Blickwinkel“ und die Überraschung bringt Menschen zum lachen.

Ein Beispiel: Was wäre wenn plötzlich bekannt würde, dass Muttermilch gesundheitsgefährdend für Babys wäre?

  • Wo kommt der Aufkleber mit der Warnung hin?
  • Auf Brüsten: „Achtung, nuckeln kann tödlich sein!“
  • Boulevard Schlagzeilen: Tödliche Titten!

Für gute Humoristen gibt es nur eine Grundregel: meiner Fantasie ist alles erlaubt. Alle Einschränkungen über Bord. Einfach in jede Richtung denken, egal ob lustig oder nicht, ob richtig oder nicht, ob politisch korrekt oder nicht, etc. Völlig egal. Bring das Hirn zum laufen, gib der Fantasie die Sporen und lass sie laufen. Mit Übungen wie diesen kann jeder jederzeit auf komische und unterhaltsame Ideen kommen. Und niemand kann ernsthaft behaupten, dass er oder sie nicht lustig ist.