Auch im Bereich Comedyist  man Unternehmer – vor allem wenn man einmal von dieser Kunst leben will. Und deshalb gelten auch bei Comedy die gleichen Gesetze wie für alle anderen Unternehmer, die kommerziell (auch künstlerisch) erfolgreich sein wollen. Wie immer steht am Anfang einer Erfolgsgeschichte die Bereitschaft zu investieren. Nur wenn man von Anfang an für die richtige Basis sorgt, kann am Ende auch Erfolg herausschauen. Und dabei muss man auch bereit sein Opfer zu bringen.

Auch Comedy braucht Investment

Dazu gehört Zeit, Energie, Kraft und natürlich auch Geld. Wer es in der Comedy schaffen will, der muss sich zuerst einmal von dem Glauben verabschieden, dass man sofort davon leben kann. Im Gegenteil: vor allem am Beginn einer möglichen Karriere braucht man entweder eigene finanzielle Reserven oder hat jemand, der einen absichert. Es gibt keine Mäzene, die einfach in einen unbekannten Künstler investieren. Und es gibt auch keine Theater mehr, die es sich leisten können über Tage und Wochen Programm zu machen, dass keine Einnahmen generiert. Und das ist auch gut und richtig so. Comedy muss auch kommerziell erfolgreich sein. Comedy und Kabarett sind aus meiner Sicht keine Kunstformen, die staatlich unterstützt und finanziell abgesichert werden sollten.

Und je schwerer die Einstiegshürden sind, umso besser für die qualitative Entwicklung. Denn nur dann bleiben die KünstlerInnen übrig, die bereit sind für ihren Erfolg jedes Opfer zu bringen. Wenn ein junger Künstler bei uns im Comedy-Club spielen will und er mich fragt wie viel Geld er dafür bekommt, dann ist er auch schon wieder raus. Wenn er oder sie so gut ist, dass er dem Theater wirtschaftlich sinnvolle Einnahmen garantiert, dann werde ich ihm oder ihr genau so  viel anbieten, wie wirtschaftlich für mich sinnvoll ist. Und wenn ich ihm nichts anbiete, dann ist er für mich kommerziell genau so viel wert – und meistens zahle ich in solchen Fällen auch noch drauf, aber das ist dann Investment von meiner Seite.

Erfolg ist gerade bei Comedy messbar

Das Schöne an Comedy ist ja, dass Qualität und Wert so einfach zu messen sind. Ist jemand gut, dann kommen immer mehr Menschen um ihn oder sie zu sehen. Und je mehr kommen, desto mehr bin ich als Club-Betreiber bereit dafür zu investieren und Gage zu zahlen oder gar zu garantieren.

Aber in diese Verhandlungsposition kommen nur KünstlerInnen, die ihr Handwerk beherrschen und erfolgreich sind. Und das sind fast immer jene KollegInnen, die sich über Jahre ausgebildet, weitergebildet und in hunderten Auftritten Erfahrung gesammelt haben.

Mein Appell: investiert in das Comedy-Seminar; investiert in die Reise- und Übernachtungskosten; spielt die Shows in den kleinen Clubs und offenen Bühnen in Hamburg, Berlin, Köln, etc., investiert die Zeit, die Energie und auch das Geld. Dann wird auch der Erfolg kommen – künstlerisch und kommerziell.