Redestil entscheidetWir sind uns einig, dass der, der nichts zu sagen hat, keine Rede halten soll. Wer keine interessanten, wichtige oder unterhaltsame Inhalte zu bieten hat, darf auf kein Podium. Das Harte am „Redegeschäft“ ist aber, dass auch der beste Inhalt und die interessantesten Fakten allein nicht reichen, um einen Redeauftritt erfolgreich zu machen. Guter Inhalt ist nur ein, wenn auch wichtiger, Bestandteil guter Reden. Er reduziert sich auf Fakten, die Botschaft und Zahlen, die man dem Publikum vermitteln möchte.

Ohne guten Redestil bedeuten Fakten gar nichts

Der Redestil hingegen, so unfair das scheint, ist der viel wichtigere Baustein, um als Redner oder bei einem Vortrag erfolgreich zu sein. Auch wenn deine Informationen perfekt recherchiert, gut formuliert und auch deine Qualifikationen für das Thema klar dokumentiert sind, reicht das alles nicht, wenn du die Rede, und damit die Botschaft, nicht unterhaltsam, pointiert und gut artikuliert dem Publikum präsentierst. Ein guter Redestil ist für eine erfolgreiche Präsentation unersetzlich.

Wie oft erleben wir alle Vorträge, wo uns z.B. eine Power-Point-Präsentation quasi wortwörtlich vorgelesen wird, wo uns die völlig monotone Stimme eines Vortragenden in komatösen Tiefschlaf versetzt oder der Redner jeglichen Augenkontakt und damit Bindung mit den ZuhörerInnen vermeidet? Wer so präsentiert sollte seinen Vortrag gleich in Papierform mitbringen und den ZuhörerInnen direkt in die Hände drücken. Oder noch besser, das Ganze per Email verschicken, aber nicht die Zeit vieler Menschen mit uninspirierten Monologen verschwenden.

Redestill besteht aus einem verbalen und non-verbalen Teil

Der Redestil kann in zwei Teilbereiche unterteilt werden: den verbalen und non-verbalen. Wenn es um den verbalen Redestil geht, dann sprechen wir über deine Stimme und wie du sie verwendest. Also z.B. Redegeschwindigkeit, Modulation, und vieles mehr. Beim non-verbalen Teil sprechen wir über alles andere, das Teil deines persönlichen Redestils ist. Also z.B. Gestik, Mimik, Körperhaltung, visuelle Hilfsmittel, etc. Mit diesen beiden Aspekten des Redestils werde ich mich in eigenen Blogbeiträgen beschäftigen. Aber ein Grundsatz ist immens wichtig.

Alles, dein verbaler und non-verbaler Stil, muss unbedingt auf die Botschaft deiner Rede abgestimmt sein. Der Gesamteindruck, den du bei einem Vortrag hinterlässt muss mit der Botschaft und den Inhalten der Rede synchronisiert sein. Wenn der Stil nicht zum Thema passt dann wird das Publikum verwirrt und irritiert sein.

Show schlägt Worte

Es gibt Studien die zeigen wie das Publikum Informationen und Inhalte aufnimmt. Demnach werden

  • 55 % der Informationen durch non-verbale Kommunikation,
  • 38 % der Informationen durch verbale Kommunikation und
  • 7 % der Informationen durch tatsächliche Worte kommuniziert.

Obwohl andere Studien zum gleichen Thema leicht abweichende Zahlen belegen, ändert sich an dem Verhältnis der Gewichtung kaum etwas. Es herrscht absoluter Konsens, dass non-verbale Kommunikation, also Gesten, Mimik, Körperhaltung, etc., vielmehr Botschaft bzw. Inhalte vermitteln, als die verbale Kommunikation und Worte selbst. Und genau deshalb ist der Redestil oft weit wichtiger als Fakten, Zahlen oder perfekt recherchierte Inhalte. Ob uns das nun gefällt oder nicht.