Comedy-AuftrittEs sind die einfachen Dinge, die das Leben schön machen. Genau so sind es die offensichtlichen Ratschläge, deren Beherzigung für gute Comedy-Auftritte sorgen. Viel zu oft versuchen wir an Details, Innovation und besonderer Kreativität zu arbeiten um uns zu verbessern.

Dabei sind es die Grundlagen, die zu 100 Prozent sitzen müssen, um uns professionell werden zu lassen. Die Genies schaffen es dann, die Grundlagen und Grundtechniken so zu kombinieren und zu variieren, dass sie Meisterwerke schaffen. Heute geht es wieder einmal um drei grundsätzliche Punkte, die für einen erfolgreichen Comedy-Auftritt nötig sind.

1. Der Beginn zählt

Die meisten ZuschauerInnen geben einem Comedian zwischen 30 und 90 Sekunden um zu entscheiden ob sie ihn mögen oder nicht. Du musst also vom ersten Moment auf der Bühne an voll da sein. Wenn du nicht den Super-Knaller-Gag zum Start hast, begrüße die ZuschauerInnen. Lächle sie an und zeige ihnen, dass du dich freust genau hier und jetzt zu sein. Dann aber schnell zu den ersten Gags. Wenn du bei einem Auftritt mehr als drei Minuten brauchst bis der erste große Lacher kommt, dann bist du einfach nicht gut genug.

Kürze den Text, streiche sinnlose Worte und unnötige Erklärungen. Bring sie zum lachen. Wenn du mehr als fünf Minuten brauchst, dann musst du dir einen neuen Start suchen. Manche TV-Auftritte sind überhaupt nur vier Minuten lang. Denk daran. Die einzige Währung die für Comedians zählt ist LPM: Lacher pro Minute.

2. Pause vor Pointe

Sprich auf keinen Fall in einen Lacher hinein. Wenn das Publikum lacht, dann warte bis es ausgelacht hat. Einer der häufigsten Fehler von Comedians, vor allem wenn sie relativ neu sind, ist es, denn nächsten Gag zu beginnen bevor das Publikum so weit ist. Wenn du zu schnell weitermachst dann

  • hat das Publikum plötzlich das Gefühl, dass du einen vorbereiteten Text zitierst und auswendig runterrasselst anstatt einen entspannten Dialog zu führen. Comedy sollte immer so wirken, als würden dir all die wunderbaren Geschichten und Pointen gerade so einfallen.
  • wirkst du nervös und unsicher. Wenn du auf der Bühne nervös und unsicher wirkst, dann überträgt sich das auf das Publikum. Nimm dir Zeit, lass sie lachen. Zeig ihnen, dass du dir bewusst bist, wie witzig die Pointe war.
  • lernt das Publikum kürzer zu lachen. ZuschauerInnen lernen schneller als man vermuten würde. Wenn du zweimal in das Lachen über eine Pointe hineinsprichst, dann wird sich das Publikum anpassen und zurückhaltender sein. Sie werden ihr Lachen zurücknehmen, denn sie erwarten ja schon den nächsten Text.

3. Sei entspannt und genieße die Show

Bevor du auf die Bühne gehst, freu dich auf den Abend. Freu dich über die Menschen die gekommen sind um dich und deine KollegInnen zu sehen. Sie sind hier, weil sie lachen wollen. Du hast dich vorbereitet, du hast gute Pointen, du hast geübt und bist happy. Zeig das auf der Bühne.

Bevor du loslegst, mach eine kurze Pause, atme ruhig ein und schau ins Publikum. Sprich langsam, betone deine Pointen, mach Pausen. Dann wirst du selbstbewusst und entsannt wirken. Das wir sich auf das Publikum übertragen und den Abend zu einem wunderbaren Erlebnis für dich und das Publikum werden lassen.

Es ist völlig in Ordnung Lampenfieber zu haben oder auch nervös zu sein. Zeige das aber nicht dem Publikum. Bekomme dein Lampenfieber in den Griff und lass es in der Garderobe. Und selbst wenn es dich auf die Bühne begleitet, zeige es nicht. Wenn du zitterst, dann lass das Mikrofon im Mikrofonständer und verwende keine Utensilien, die du in der Hand halten musst. Ein Zettel z.B., denn du in einer Hand halten musst und der wie verrückt zittert wird das Publikum ablenken.

Nimm dir einfach ein paar Sekunden und vor allem: atme weiter. Dann wird das schon.